1. November 2011

Polen - Schlesien 2011

04.08.2011
Von Linz fahren wir über Prag, Königgrätz nach Nachod. Kurz darauf passieren wir die Grenze und reisen in Schlesien ein. Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Ziel den CP Lesny Dwor in Woliborz (Volpersdorf).

Der kleine private CP hat ein Restaurant in dem hervorragende schlesische Gerichte angeboten werden, die wir auch verkosten und weiterempfehlen können.


Platz gibt es hier genug, wir sind die einzigen Österreicher.


Es stört uns aber nicht, denn hier spricht man perfekt deutsch.


05.08.2011
Heute erkunden wir die Umgebung. Bei bewölktem Himmel fahren wir in vielen Kehren zum Volpersdorfer Paß. Bald darauf erreichen wir Bielawa (Langenbielau),bekannt durch den Weberaufstand 1844.


Die Dierig Villa heute ein erstklassiges Hotel. Dierig bekannt durch Bettwäsche "Fleuresse," mein ehemaliger Arbeitgeber. Hinter der Villa befindet sich noch ein Teil der Weberei.


Wir gehen weiter und kommen zu einem weiteren Teil des ehemaligen Dierig Geländes. Leider sind davon nur mehr Ruinen übriggeblieben.


Nach einem kurzen Spaziergang kommen wir zum Dom von Bielawa.


Wir treten ein und sind überrascht von der schönen Innenausstatung.


Der Dom wurde 1868-1876 erbaut. Im Krieg wurde er nicht zerstört, davon zeugen auch die schönen Statuen.


Unsere Tour geht nun nach Dzierzoniow (Reichenbach) einem netten kleinen Städtchen am Fuß des Eulengebirges weiter.


Die Sonne läßt sich auch wieder blicken und wir kommen zum Rathaus. Es stammt aus dem 14.Jh.
und zählt zu den kostbarsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.


Am Rynek (Marktplatz) bewundern wir die schönen Bürgerhäuser, sie stehen rund um den Platz.


Reichenbachs Geschichte geht bis ins 13. Jh. zurück. Die Herrschaft der Piasten hinterließ zahlreiche
Sehenswürdigkeiten wie die St. Georgs Kirche.


Die mittelalterliche Stadtmauer umgibt die Stadt und ist noch gut erhalten. In den Parkanlagen vor der
Stadtmauer kann man sich vom Besichtigungsstress ausruhen.


Bei herrlichem Sonnenschein fahren wir weiter nach Krzyzowa (Kreissau). Wir besuchen das
Barockschloss und ehemalige Landgut der Fam. Moltke. Das Schloss enstand um 1720 und ist von
einem Park umgeben.


Auf dem früheren Landgut östlich von Swidnica (Schweidnitz) entstand eine deutsch-polnische
Versöhnungsstätte.


Nach 1933 hatten sich hier Männer zum Kreissauer Kreis verbunden, der große Bedeutung im
Widerstand gegen Hitler erlangte.


James Graf von Moltke,der letzte Besitzer des Gutes, war Gründer der Widerstandsgruppe. Für
seine Ideale mußte er 1945 sein Leben lassen.


Nach einer Kaffeepause im ehemaligen Pferdestall des Gutes fahren wir weiter nach Swidnica (Schweidnitz).Der gewaltige Turm der Kathedrale ist schon von weitem zu sehen. Mit 103 m ist er
der höchste Kirchturm Schlesiens. Als wir aus dem Auto steigen empfängt uns brütende Hitze.
Mittlerweile hat das Thermometer 30 Grad erreicht.


Leider wird die Kathedrale zur Zeit renoviert und eine Besichtigung ist nicht möglich.


Wir bummeln ein wenig durch die Altstadt.Sie wurde im Krieg nicht zerstört und so blieb ihr
mittelalterlicher Kern erhalten.


Mittelpunkt der Stadt ist wie in Polen üblich der von schmucken Bürgerhäusern gesäumte
Rynek.


Die Schweidnitzer Gans am Haus bringt Glück so heißt es im Volksmund.


Noch ein Blick zur Kathedrale und dann geht es weiter zur Friedenskirche.


Nach einigem suchen und fragen finden wir die Friedenskirche die zum UNESCO Weltkulturerbe
zählt. Als Baumaterialien waren nur billiges Holz und Lehm erlaubt.Nach außen präsentiert sich die
Kirche in schlicht-rustikalem Fachwerk.


Doch in ihrem Inneren enfaltet sich die ganze Pracht.


In dem riesigen durch zweigeschossige Emporen gegliederten Raum wurde nichts ausgelassen um Reichtum zu zeigen.


Fast jede freie Fläche weisst kunstvolle Verzierungen und Bemalungen auf.


Beim Hinausgehen erklingt die Orgel und zieht uns in ihren Bann.


Draussen rund um die Kirche reihen sich alte Gräber und Grabsteine.


Das Eulengebirge vor uns weist uns den Weg zurück über den Volpersdorfer Paß und zum CP.
Nach diesem ersten Besichtigungstag geniessen wir die gute schlesische Küche am CP.


06.08.2011
Unsere Besichtigung führt uns heute durch eine liebliche und hügelige Landschaft.


Und weiter zur Festung Srebrna Gora am Silberbergpaß. So sah sie früher aus.


Vom Parkplatz geht es steil bergauf und nach 20 Min. erreichen wir den Eingang zur Festung.


Die Burg wurde 1765-1777 von dem preußischen König Friedrich dem Grossen auf dem Gipfel des
Hohenstein erbaut.


Dieses weitläufige Fort blieb bis in die heutige Zeit ohne grosse Veränderungen erhalten.


Von den Wällen bietet sich bei gutem Wetter ein herlicher Blick auf das umliegende Eulengebirge.


Leider spielt das Wetter nicht mit, die Aussicht ist schlecht und eisiger Wind treibt uns rasch wieder zum Auto.


Auf der steilen Strasse geht es nun in das kleine Städtchen Srebrna Gora (Silberberg). Die städtische
Vergangenheit ist an dem Strassennetz und der Bausubstanz noch zu erkennen.


Am Marktplatz sitzt der kleine Franzose und beobachtet das Treiben um ihn herum.


Sehenswert ist auch die Kirche St. Petrus und Paulus. Leider ist sie geschlossen und wir fahren weiter.


In Zabkowice Slaskie (Frankenstein) bestaunen wir den schiefen Turm. Der 34 m hohe Turm, ein
ehemaliger Glockenturm vom Ende des 13.Jh. weicht etwa 2 m vom Lot ab. Die Verschiebung lässt
sich durch Erdabtragung im Jahr 1598 erklären.


Weiter zur St. Anna Kirche, sie war ursrünglich eine Holzkirche. Der Bau der heutigen Kirche wurde
1415 beendet.


Im Inneren beeindruckt die Kanzel mit Alabasterreliefs aus dem Jahre 1619.


Den Hauptaltar verzieren Barockelemente aus dem 18. Jh.


Am schönen Rathaus vorbei gehen wir zum Auto, leichter Regen begleitet uns dabei.


Bei abwechselndem Sonnenschein und Regen erreichen wir Klodzko (Glatz). Über den Mühlgraben
und die Brückentorbrücke kommt man in die Altstadt.


Mit den 6 steinernen Heiligenfiguren auf dem Geländer erinnert sie etwas an die Prager Karlsbrücke.


Wir gehen weiter, dominant erhebt sich vor uns das Rathaus. Interessant durch die Zahl seiner Baustile nach mehrmaligen Umbauten.


An seiner Westseite stellten die Glatzer zum Dank für die Verschonung der Stadt vor der Pest
1780 die Mariensäule auf.


Den Rynek umgeben Bürgerhäuser aus Renaissance, Barock und Klassizismus.


Das Haus zum goldenen Hirsch aus dem 17. Jh. verdankt seinen Namen der Figur des knienden
Hirsches an der Hausfassade. Im Gebäude haben sich auch Teile der mittelalterlichen Keller erhalten, in denen die Kaufleute ihre Waren lagerten.


In architektonischer Hinsicht ist dieses Haus interessant, mit der historisch wertvollen Fassade und reich verziertem Portal. Es ist eines der wenigen erhalten gebliebenen Häuser auf einem gotischen Grundriss. Im 19. und 20. Jh. umgebaut, die neoklassizischtische Fassade stammt aus der Zeit des Umbaus im 19. Jh


Gleich daneben bewundern wir dieses schöne Haus und seine Verzierungen.


Nicht weit vom Rynek entfernt steht die älteste Kirche von Klodzko, die Mariä Himmelfahrtskirche.
Mit dem Bau wurde im 14. Jh. begonnen, aber erst 200 Jahre später war die Kirche fertig.Im Hochaltar
befindet sich die wertvolle Glatzer Gnadenmadonna.


Nachdem wieder Regen einsetzt beenden wir die Besichtigung. Über die Brücke der Glatzer Neisse
gehen wir zum Auto und fahren zum CP in Woliborz.


07.08.2011
Unsere heutige Tour führt uns nach Miedzygorze (Wölfelsgrund) und zum Wölfelsfall. Zuerst geht es
durch Wald steil bergauf und wir kommen leicht ins schwitzen.


Vorbei geht es an der malerischen Felsschlucht durch die die Wölfel in Richtung Wilkonow fließt und dann in
die Glatzer Neisse mündet.


Nach 20 Minuten hören wir es rauschen und dann stehen wir vor dem Wasserfall. Aus 23 m stürzt
der Wasserfall donnernd und brausend in einen beeindruckenden Evorsionskessel. Bergauf geht es zurück zum Auto.


 Über zahlreiche Kurven und stets bergauf kommen wir zum Puhu Paß.


Bis vor 10 Jahren gelangten hierher nur erfahrene Wanderer die ohne markierte Routen das Glatzer Schneegebirge erkundeten. Zum Glück gibt es heute eine Strasse und so erreichen wir mühelos das Almgebiet am Puhu. Nach einer kurzen Pause setzen wir die Fahrt bergab fort.


Ladek Zdroj (Bad Landeck) haben wir schnell erreicht. In der Mitte des Rynek steht das Rathaus,
sein heutiges Aussehen erhielt es nach einem Brand von 1872.


 Auch hier wie überall ist der Rynek von schönen Bürgerhäusern umgeben.


 Manche sind sogar mit Laubengängen ausgestattet.


An der Westseite des Rathauses steht die Dreifaltigkeitssäule. Sie wurde nach einem Brand von
1739 aufgestellt. Unser Weg führt nun Richtung Tschechien.


 Nach einer kurzen Bergfahrt sind wir an der polnisch-tschechischen Grenze.


 Der Blick ins tschechische ist nicht gerade einladend. Es kündigt sich wieder einmal Regen an.


In Javornik angekommen wollen wir das Schloß besichtigen. Plötzlich einsetzender Regen macht aber unseren Plan zunichte. Es schüttet fürchterlich und an aussteigen ist nicht zu denken. Nach einer Weile
verlassen wir enttäuscht diesen Ort und fahren zurück nach Polen.


Aber auch in Kamieniec-Zabkowicki (Kamenz) ist das Wetter nicht besser. Dunkle Wolken türmen
sich über dem Schloß das einst der Prinzessin Marianne der Niederlande gehörte.


Friedrich Schinkel erbaute 1838 das Schloß im Stil der englischen Neugotik. Der dreigeschossige Bau
mit seinen vier mächtigen Ecktürmen war mit Marmor versehen der aus den Steinbrüchen der Prinzessin stammte.


 In dem gepflegten Schloßpark gab es einst Springbrunnen, Bänke und Spazieralleen.


Heute ist alles zerstört und verwildert und wie es aussieht sind die Renovierungsarbeiten auch eingestellt. Bei strömendem Regen beenden wir diese Tagestour und fahren zurück zum CP.


08.08.2011
Bei wechselhaftem Wetter fahren wir nach Wambierzyce (Albendorf) dem "Schlesischen Jerusalem"
Hoch oben über unzählige Stufen erreichen wir die Wallfahrtskirche. Der barocke Bau wurde 1721
beendet.


 Der wundertätige Ort des Marienkultes entwickelte sich seit dem Mittelalter.


In dem auch innen barock ausgestalteten Gotteshaus steht auf dem Hochaltar eine kleine
Madonnenfigur mit Kind aus dem 14. Jh.


Überaus reich verziert ist die Kanzel mit den Personifikationen der zu jener Zeit bekannten vier Kontinente


Sehenswert ist auch die schöne Deckenmalerei.


Über Radkow(Wünschelburg) und Karlow (Karlsberg) fahren wir zum Felsenlabyrinth Bledne Skaly
zu deutsch wilde Löcher. Dort erwartet uns schon Rübezahl.


Von der Aussichtsplattform hat man einen schönen Blick auf die umliegende Bergkette. Die Sicht ist
nicht besonders gut, aber es regnet nicht.


Das malerische Labyrinth entstand durch Wind und Sanderossion.


Auf diese Weise wurde ein wunderschönes Felsenstädtchen mit Gewölbestrassen gebildet.


Hier findet man verschiedene Formationen in Gestalt von Türmen


und Tunneln


Aber hier wird es besonders eng.


 Aber ich schaffe die enge Passage mühelos.


Nach einer Stunde ist es geschafft und das Labyrinth ist bezwungen.


Noch die letzten Stufen und die nächste Besichtigung kann in Angriff genommen werden.


In Kudowa Zdroj (Bad Landeck) angekommen machen wir hier Mittagspause.


Bei Spezialitäten aus der tschechischen Küche vergessen wir das Felsenlabyrinth schnell.


Es schmeckt wunderbar und wir geniessen, auch ein Glas Bier darf nicht fehlen.


Gut gestärkt schlendern wir durch den Kurpark.


Vorbei am Springbrunnen


An der Trinkhalle angekommen fängt es plötzlich zu regnen an.


Der Regen wird immer stärker und auf schnellstem Weg begeben wir uns zum Auto.


In Duszniki Zdroj (Bad Reinerz) ist der Regen noch nicht angekommen und wir können die schöne
Papierfabrik besichtigen. Allerdings nur von aussen, denn im Moment werden Restaurierungs und Konservierungsarbeiten durchgeführt.


Hier ist Polens einziges Papiermuseum untergebracht. Wir sehen uns draussen etwas um, aber wie
so oft vertreibt uns auch hier wieder der Regen. Wir fahren zurück zum CP.


09.08.2011
Das Wetter ist heute gut und so fahren wir nach Walbrzych (Waldenburg) der größten Stadt in den Sudeten.In manchen Reiseführern wird die Stadt als nicht sehenswert beschrieben. Dem ist aber nicht so. Wir sind überrascht von dem netten Städtchen.


Auch hier ist der Rynek wieder von schönen Häusern aus dem 18. Jh. umgeben.


Im sogenannten Atlantenhaus ist heute eine Bibliothek und eine sehenswerte Ausstellung über die
Region untergebracht.


Über Kopfsteinpflaster bummeln wir weiter durch die Altstadt.


Bald darauf stehen wir vor der stattlichen Kirche zum hl. Schutzengel.


1899-1904 wurde sie im neogotischen Stil erbaut. Sie besitzt schöne Seitenaltäre und bunte
Glasfenster.


Bevor wir hinausgehen werfen wir noch einen Blick zur Orgel.


Durch Laubengänge gehen wir zurück zum Auto. Unser nächstes Ziel ist nur 8 km entfernt.


Vom Parkplatz des Schloßes Ksiaz (Fürstenstein) geht es in 5 Minuten zum Schloßtor.


Nach weiteren 10 Minuten stehen wir vor dem Schloß. Über dem Eingangsportal thront das Wappen
der Fam. von Hochberg.


Das größte schlesische Schloß war von 1509-1945 im Besitz der Fam. von Hochberg. Nach Plünderungen ist es nur mehr teilweise original erhalten.


Wir nehmen an einer Führung teil und werfen einen Blick in einen der schönen Innenhöfe.

Wundervoll verzierte Stuckdecken und Stiegenhäuser mit breiten Treppen führen in die Gemächer.


Der grüne Salon empfängt uns mit schönen Wandmalereien, Stuckdecke und original erhaltenen
Möbeln.

Im Maximiliansaal bewundern wir die schöne Deckenmalerei, auch hier ist alles original erhalten.


Auch die vergoldeten Balkone sind original.


Der weiße Salon wurde früher als roter Salon bezeichnet, weil seine Wände mit roten Seidentapeten
ausgekleidet waren. Sie wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Die Möbel stammen aus dem Besitz der
Prinzessin Daisy von Pless, sie war die letzte Besitzerin von Schloß Fürstenstein.


Der Barocksaal ist aus dem 18. Jh., das Deckengemälde stellt Flora die Göttin der Natur dar.


Auch die Möbel


sind noch original erhalten.


Im Gedenkzimmer an die beliebte Prinzessin Daisy findet man auch ihren Totenschein.


Am Ende der Führung gehen wir noch in den Antiquitätenladen, dort kann man Porzellan von den
Manufakturen erwerben.


Das Schloß ist von 12 Terassen umgeben, wir blicken zur Wasserterasse.


Das Schloß mit seinen vielen Türmen


wurde in verschiedenen Baustilen erbaut.


Hier sieht man den ältesten Teil.


Wir haben nun wieder den Ausgang erreicht und heute gab es keinen Regen. Zufrieden fahren wir wieder zum CP zurück.


10.08.2011
Heute ist unser letzter Tag im Glatzer Bergland. Wie so oft regnet es in der Früh und es ist kalt. Zu
Mittag brechen wir doch noch zu einer Tour auf.
Es geht nach Ziebice (Münsterberg). Durch das Patschkauer Tor aus dem Jahre 1491 betreten wir
das Städtchen mit einem gut erhaltenen historischen Stadtkern.


Das Rathaus wurde 1888-1891 errichtet. Der Turm stammt aus dem 16. Jh. Heute ist ein Museum
mit einer Sammlung von seltenem Küchengeschirr und verschiedenen Haushaltsgeräten untergebracht.


Nicht weit davon entfernt steht das älteste Wohnhaus. Es entstand Ende des 16. Jh.


Unser letzter Blick fällt auf die St. Georgs Kirche aus dem 13. Jh. und wir fahren weiter.Das Wetter
ist auch wieder besser.


Unsere Laune bessert sich auch und in Henrikow (Heinrichsau) ist es auch wieder warm. Durch das Tor betreten wir das Zisterzienserkloster.


1227 zogen die ersten Zisterzienser in das für sie erbaute Kloster ein.


Im Klosterhof steht die 11 m hohe Dreifaltigkeitssäule von 1698.


Die gotische Klosterkirche mit einer barocken Innenausstattung ist unser nächstes Ziel.


Den Hochaltar beherrschen die Heiligenstatuen von Johannes dem Täufer.


Besonders sehenswert ist das kunstvoll geschnitzte Chorgestühl u. a. mit Szenen aus dem Leben
Jesu, mit figürlichem Schmuck von Heiligen und himmlischen Chören. Durch den verwahrlosten
Barockgarten spazieren wir zurück und sind froh doch noch schönes Wetter erwischt zu haben.


Am Abend geniessen wir unseren letzten Tag im Restaurant am CP


11.08.2011
Heute ist Reisetag. Wir fahren zum CP in Milkow, leider bekommen wir keinen Platz da eine große
Gruppe erwartet wird. So fahren wir weiter nach Cieplice (Bad Warmbrunn), denn CP Slonezna Polana kennen wir schon von einer früheren Reise.Dort freut man sich über unseren Besuch.Nachdem wir den WW in Position gebracht haben ist für heute relaxen angesagt.


12.08.2011
Heute meint es der Wettergott gut mit uns. So steht einem Besuch von Jelenia Gora (Hirschberg) nichts
im Wege.Erster Anlaufpunkt ist das Rathaus. Der klassizistische Bau aus den Jahren 1744-1747 nimmt
die Mitte des rechteckigen Rynek ein.


Bürgerhäuser im Stil des Barock und Rokoko umgeben den Marktplatz mit dem in Schlesien einzigen
vollständig erhaltenen Zug von Lauben.


Gemäß ihrer Funktion hießen sie Tuch-Kürschner-Garn-Butter-Korn-Seiler und Weißgerberlauben.


Die Pfarrkirche St. Erasmus und St. Pankratius ist der älteste Bau in der Altstadt. Die üppige
Ausstattung ist barock mit dem besonders wertvollen Hochaltar.


Das Schildauer Tor schmücken Wappen von Jelenia Gora, Schlesien und Preußen.


Wir flanieren die ulica Maja mit ihren schönen Bürgerhäusern entlang.


Fast in der Mitte der Strasse steht die spätbarocke Kirche zu St. Peter und Paul, heute eine
orthodoxe Kirche.


In ihrer Nordwand befinden sich zwei Sühnekreuze. Nach mittelalterlicher Tradition mußte jeder
Verbrecher zur Buße am Tatort ein steinernes Kreuz mit den eingemeißelten Mordwerkzeugen
aufstellen.


Das letzte Baudenkmal auf unserem Stadtrundgang ist die Gnadenkirche zum Kreuze Christi.Der
schlichte Bau besitzt sein Vorbild in der Stockholmer Katharina Kirche und ist die größte Kirche der
Stadt.


Der Hochaltar bidet eine vielfältig strukturierte Einheit, mit einem großen Reichtum an architektonischen, bildhauerischen und malerischen Details.


Die dreigeschoßig eingebauten Emporen verfügen über 4020 Sitzplätze, das Erdgeschoß über 1278.


Die illusionistischen Fresken in den Gewölben


und in der Kuppel sind das Werk von F.A.Scheffer und J.F.Hoffmann.


Der ehemalige Friedhof der die Kirche umgibt wird seit Ende des 19. Jh. nicht mehr genutzt.


Hirschberger Patrizierfamilien ließen 1716-1770 ,19 Gruftkapellen an der Friedhofsmauer erbauen.
Heute sind sie dank ihrer prächtigen Portale und spätbarocker Verzierungen eine einmalige Besonderheit.


Beim verlassen des Friedhofes sehen wir dieses alte aber gepflegte Auto.


So viel Besichtigung macht müde und wir fahren nach Cieplice zurück, froh wieder einen schönen Tag mit Sonnenschein erlebt zu haben.


13.08.2011
In der Füh werden wir wieder von starkem Regen geweckt, aber im Laufe des Vormittags läßt er nach.
So beschließen wir Schloß Lomnica (Lomnitz) den Wohnsitz der Fam. von Küster zu besuchen.


Im 17. Jh. wurde das Schloß von der Fam. Sedlitz erbaut. 1841 bauten es die letzten Besitzer Fam. von Küster um. 1945 müßten sie fliehen und wurden enteignet.


Im Jahr 1990 kaufte die Fam. von Küster ihren Besitz der inzwischen stark renovierungsbedürftig war
zurück.


Heute ist das Schloß dank Elisabeth von Küster wieder ein Juwel.


In den Schloßsälen befindet sich die Dauerausstellung das Tal der Schlösser und Gärten-das
Hirschberger Tal.


Der ehemalige Witwensitz ist heute ein Hotel und Restaurant. Die vielen alten Fotos, Bilder und
Möbelstücke wurden von Elisabeth von Küster zusammengetragen und verleihen dem Haus ein besonderes Flair.


Wir schauen uns auch die Wirtschaftsgebäude an. Sie wurden erst im heurigen Jahr eröffnet. Im ehemaligen Stall ist ein Restaurant untergebracht.


Wir gehen hinein zum Essen. Ich esse Rouladen mit Blaukraut und schlesischen Knödeln.


Mein Mann bestellt Gulasch auf Kartoffelpuffer, beides ein Gedicht und dazu kaltes Bier.


Nach der Stärkung fahren wir auf die andere Seite des Flüßchens Bober und kommen zum Märchenschloß von Wojanow (Schildau). Die Besitzerin war Luise Prinzessin der Niederlande, die
Tochter von König Friedrich Wilhelm II.


Sie ließ das Schloß 1839 zu einem Schloß mit gotischen Elementen umbauen. Nach einem Brand 2002
wurde es von seinem polnischen Besitzer originalgetreu wiederaufgebaut.


14.08.2011
1. Anlauf zur Schneekoppe in Tschechien.
Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir von Cieplice nach Kowary (Schmiedeberg).
Ab Kowary geht es steil hinauf zum Mala Upa Pass an der polnisch-tschechischen Grenze.


Oben empfangen uns herrliche Almwiesen und eine hübsche Ansiedlung


Der Blick zur Schneekoppe sieht nicht gut aus. Aber noch sind wir guter Dinge.


In Pec pod Snezkou angekommen gehen wir am Bach entlang zur Talsstation der Seilbahn.


Aber welch ein Schreck, eine Menschenschlange wartet schon. Als noch Wind aufkommt und
dunkle Wolken aufziehen ist das Abenteuer Schneekoppe für heute vorbei. Ein wenig enttäuscht fahren wir weiter.


Unser nächstes Ziel ist nun Spindleruv Mlyn (Spindlermühle).


Aber hier gefällt es uns gar nicht.


Nach einem kurzen Bummel fahren wir weiter.

Stets steil bergauf geht es nun zum Spindlerpaß.


Aber auch hier oben werden wir von dunklen Wolken und eisigem Wind erwartet und wir sind
froh nicht auf der Schneekoppe zu sein.


So gehen wir ertsmal in die Spindlerbaude zum Essen.


Und wir haben Glück, nach der Pause hat sich das Wetter gebessert und wir machen eine kurze
Wanderung.


Der von uns gewählte Weg führt zurück nach Polen, leider nicht für Autofahrer. Auf der polnischen Seite des Nationalparks ist jeder Autoverkehr streng untersagt.


Irgendwo im Hintergrund liegt Cieplice und der CP. Wir müßen den Umweg über Harrachov in Kauf
nehmen.


In Harrachov angekommen spazieren wir zuerst zu den Sprungschanzen, die wir ja von den Winterveranstaltungen kennen.


Wir bummeln gemütlich durch den Ort.


Das sind die typischen Häuser in der Region rund um das Riesengebirge.


Als wir in Polen ankommen ist auch hier die Sonne weg und der Tag dürfte vom Wetter her auch
nicht besser gewesen sein als in Tschechien.


15.08.2011
Bei halbwegs gutem Wetter fahren wir in die Stadt der Weber nach Chmelsko Slaskie (Schömberg)
Im 17. und 18. Jh. war die Stadt ein großes Leinenweber und Leinenhandelszentrum.


Ehemals ein Städtchen das die Perle Schlesiens genannt wurde, ist es heute ein Dorf in den
Mittelsudeten.


Die Kirche Heilige Familie ist eines der wertvollsten Barockbauwerke Schlesiens. Der Innenraum
enthält wertvolle Ausstattung u. a. die Krönung der Jungfrau Maria.


Die Attraktion des Dorfes sind aber die 12 Apostel, eine 1707 erbaute geschlossene Reihe von
Weberhäuschen. Im 18. und 19. Jh. wurden hier Leinenwaren produziert und verkauft.


Mit durchgehenden Giebellauben,sind die Häuser nach den Aposteln benannt. Heute sind nur noch 11 Häuser erhalten. Der zwölfte Apostel Judas ist bei einem Brand vernichtet worden.


In einem der Häuschen befindet sich ein kleines Museum, wo man alte Webergeräte sehen kann.
Auch einen kleinen Shop gibt es in dem man Leinenprodukte kaufen kann.

Nachdem auch wir eine Kleinigkeit gekauft haben verlassen wir das Dorf Richtung Krzeszow
(Grüssau). Bekannt ist Grüssau durch die Zisterzienserabtei. Wir haben heute aber Pech, es ist in
ganz Polen ein Tag der Wallfahrer. Vor der Kirche Menschenmengen und eine Besichtigung ist nicht möglich.

Die gewaltige Anlage besteht aus der Klosterkirche, der Pfarrkirche, dem Abthaus, dem Kloster,
dem Mausoleum und dem Kalvarienberg.

So schlendern wir an den vielen Marktbuden entlang begutachten dieses und jenes und erstehen
2 Gläser Honig bevor wir weiterfahren.

Kurz vor Jelenia Gora ( Hirschberg) entdecken wir ein masurisches Restaurant. Da wir die masurische
Küche von einer Reise schon kennen kehren wir ein.

Das Restaurant ist sehr gut besucht und nach einigem suchen finden wir noch einen freien Platz.

Nach einer dreiviertel Stunde bekomme ich meine Krautrouladen, das Warten hat sich aber gelohnt.
Bis jetzt waren es meine besten Krautroulden die ich jeh gegessen habe.


Auch der Braten meines Mannes ist von hervoragender Qualität und schmeckt köstlich.

Als wir bezahlen erleben wir eine Überraschung. Die Kellnerin entschuldigt sich mehrmals weil wir
so lange warten mußten.Satt und zufrieden fahren wir zum CP nach Cieplice zurück.

16.08.2011
Unser zweiter Versuch zur Schneekoppe findet heute statt, der Wettergott meint es gut mit uns.
Den Weg kennen wir ja schon und so erreichen wir schnell die Talstation, lösen 2 Tickets und los geht es


Schnell gewinnen wir an Höhe und wir haben eine schöne Sicht auf Pec pod Snezkou.

Nach 10 Minuten erreichen wir die Mittelstation, hier heißt es erst mal umsteigen.

Nach weiteren 30 Minuten kommt die Bergstation der Schneekoppe in Sicht.

Über Stufen und Geröll geht es nun zu Fuß weiter.


Nun stehen wir endlich am Gipfel der Schneekoppe und ein jahrelanger Traum ist in Erfüllung gegangen.

Tief unten ist der polnische Teil des Schneekoppengebietes. Die Sicht ist hervorragend und wir sind
glücklich den heutigen Tag gewählt zu haben.

Von Karpacz in Polen wäre die Anfahrt zur Schneekoppe ein Katzensprung, aber vom Ende der
Seilbahnstation ist der Weg lang und beschwerlich.


 Dieser gewaltige Hotelkomplex steht in Karpacz ( Krummhübel) auf polnischer Seite und ist von
der Schneekoppe gut zu sehen.


Das Observatorium Wahrzeichen der Schneekoppe mal aus der Nähe.


Wir gehen nun wieder über Geröll weiter und kommen zur Kapelle


der Innenraum der Kapelle ist einfach und wurde im Jahr 2000 eingeweiht.

Das höchste Postamt Tschechiens ist auch hier zu finden.


Auch wir lassen uns das nicht entgehen und stempeln unsere Ansichtskarten.

Plötzlich kommt Wind auf und mit ihm auch dunkle Wolken.

Das Wetter hier oben ist unberechenbar und wenn der Wind zu kräftig weht wird der Seilbahnbetrieb
eingestellt.

Schnell gehen wir zur Station der Seilbahn, denn zu Fuß bis zur Mittelstation gehen ist nicht unseres.

Als Entschädigung für den viel zu kurzen Bergaufenthalt gibt es am Mala Upa Paß eine köstliche
Ente.

17.08.2011
Heute ist unser letzter Tag in Polen. Am Vormittag bummeln wir durch Cieplice. Beim Brunnen
bleiben wir erst mal stehen.

Dort lesen wir etwas über die Zusammensetzung des Heilwassers und die Entstehung des Ortsnamens.
1281 wurde die warme Quelle erstmals als Ortsbezeichnung erwähnt, daher de Name Bad Warmbrunn.

Wir flanieren nun die Hauptstrasse entlang und kommen zur katholischen Kirche, aber wie so oft auch
hier wird renoviert und daher zugesperrt.


Schönes gibt es im Porzellanladen zu sehen. Ich bleibe aber standhaft und gehe weiter.


Wir sind nun am Palais der Schaffgotsch angelangt.


Das spätbarocke Schloß mit dem Familienwappen gehörte bis 1945 der Fam. Schaffgotsch. Wir hatten
2009 die letzte Schaffgotsch kennengelernt. Eine nette alte Dame die sich sehr gefreut hat ihre
deutsch Kenntnisse wieder anwenden zu können.


Wir fahren weiter nach Myslakowice (Erdmannsdorf) dem Tiroler Dorf. Zuerst gehen wir aber zum
Schloß, es wurde 1835 als Herrschaftssitz erstmals erwähnt. Friedrich Wilhelm III König von Preußen ließ es im Stil der Neugotik umbauen.


Heute befindet sich im Schloß eine Schule, man kann jedoch den Turm besteigen.

In der Nähe steht die Kirche, das Kirchenportal ist im italienischen Stil gehalten und besitzt zwei antike Säulen aus Pompeij.


Im Inneren ist alles für eine bevorstehende Hochzeit geschmückt, es wird auch geprobt und so gehen wir wieder schnell hinaus.


Wir sind aber wegen der Tiroler Häuser hier und sind auch fündig geworden.


 Im Jahre 1837 kamen über 400 aus dem österreichischen Zillertal ausgewanderte Tiroler hierher.

In 21 Tagen hatten sie über 700 km zurückgelegt. Sie erbauten in ihrer neuen Heimat Häuser im
alpenländischen Stil.


 Vor der Tiroler Gaststätte


steht die Gedenktafel an die Tiroler Auswanderer.


Wir gehen nun zum Eingang der Tiroler Gaststätte.


Über der Gaststätte befindet sich ein schönes Museum mit Bauernmöbeln


das Modell der Kirche


und verschieden Modelle von Bauernhöfen.


Wir gehen nun wieder in die gemütliche Gaststube


mit ihrem gemütlichen Kamin


Vorbei an Rübezahl gehen wir in den Gastgarten.

Dieses üppige und vor allem köstliche Essen ist unser Abschiedsessen. Denn morgen geht es ins Zittauer Gebirge weiter. Übrigens haben wir nicht alles aufgegessen sondern 3 Tage haben wir davon gegessen.

Das war unsere zweite Reise nach Polen und wir haben bewußt Schlesien ausgewählt.
Wir haben ein schönes Land, nette gastfreundliche Menschen und eine hervorragende Küche kennengelernt. es gibt gewiß noch vieles zu entdecken und irgendwann besuchen wir dieses
schöne Land auch wieder.